Vortrag von Prof. Dr.-Ing. André Bruns, Fachbereich Mobilitätsmanagement und Verkehrsplanung an der Hochschule RheinMain.

Welche Strategieansätze gibt es für Nachhaltigkeit im Bereich Mobilität und Verkehr? Diese Frage stellt Prof. Dr. André Bruns in einem höchst informativen Vortrag „Worauf baut die Mobilität von morgen?“ anlässlich des Treffens des Lions-Clubs Offenbach am Main am 5.11.2019 im Guthof Neuhof.

Die Ansätze, die sich gut einprägen sind drei „V“:

1.     Vermeidung: Entstehung von Verkehren vermeiden (z.B. durch konsequente Nutzung der Möglichkeiten der Digitalisierung von Prozessen, wie etwa Internet-Banking),

2.     Verlagern: den Verkehr auf verträglichere Verkehrsmittel, Routen und Zeiten verlagern

3.     Verträglich abwickeln: z. B. mit Blick auf Emissionen, Sicherheit und Effizienz, wie E-Mobilität

Von der geschichtlichen Entwicklung der Verkehrsplanung über die Werkzeugkästen des Verkehrswesens, neuen Wegen in der Verkehrswende bis zur Auswahl geeigneter Handlungsfelder zur Erhöhung der Mobilität referiert André Bruns mit angenehmer Leichtigkeit, hoher fachlicher Kompetenz und einfachen Erklärungen die Wende hin zur Mobilität und Potenziale des Managements von Mobilität.

Mobilitätsmanagement setzt aus seiner Sicht auf unterschiedlichen Ebenen an. Optimierung von PKW-Verkehr, Individuelle Kommunikation, Effizienzsteigerung im Fuhrpark, Förderung von Bus- und Bahnnutzung z. B. durch das Jobticket, Fahrradförderung oder Förderung von Nahmobilität oder E-Mobilität sind mögliche Maßnahmenkonzepte. Besonders das betriebliche Mobilitätsmanagement gewinnt durch gezielte Fördermaßnahmen sowohl auf Bundes- und Länderebene als auch auf kommunaler Ebene an Bedeutung, was die Maßnahmen im Betrieb des Lions-Freundes Ralf Zarbock oder der Sparkasse Offenbach eindrucksvoll beweisen.

Aber neben bekannten Handlungsfeldern in der Mobilitätswende betont André Bruns vor allem ein Handlungsfeld: „Behaviour Change“ – Verhaltensänderung. Attraktive infrastrukturelle Angebote für eine klimafreundlichere Mobilität alleine reichen nicht aus, sie müssen von den Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern auch angenommen werden.

Die Akzeptanz von Mobilitätskonzepten wird durch emotionale Aspekte wie Lebensstil, soziale Anerkennung, Genuss und Spaß beeinflusst. Es wird deutlich, dass es auch um die Änderung unseres Verhaltens geht, wenn eine Mobilitätswende gelingen soll.

Die angeregte Diskussion, viele – auch kritische – Fragen zeigen die Bedeutung und Aktualität des Themas und lassen Raum für die weitere Auseinandersetzung.

Prof. Dr.-Ing. André Bruns
Prof. Dr.-Ing. André Bruns

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.